Der erste Tag der Spiel 2024 in Essen begann für mich etwas anders als geplant. Voller Vorfreude ging es früh los – allerdings ohne Frühstück, das wollte ich nämlich in einem Café in der Nähe vom Messegelände holen. Dummerweise hatte ich völlig vergessen, dass heute Feiertag ist und alle Cafés geschlossen hatten. Doch die Rettung war nah: Das benachbarte Hotel hatte noch einen Platz beim Frühstücksbuffet, also erstmal dort gestärkt.
Ein entspannter Start und die erste Entdeckung
Ich kam dann schon etwa eine halbe Stunde vor der offiziellen Eröffnung in die Hallen. Die Ruhe zu dieser Zeit war ein echtes Highlight – man kann in aller Ruhe durch die Gänge schlendern und die Atmosphäre aufsaugen, bevor der große Ansturm beginnt.
Mein erstes Spiel des Tages habe ich auf Empfehlung von BoardGameMonkey entdeckt und direkt mitgenommen: Magic Number Eleven von Pluto Games. Ein wirklich interessanter Titel, der sofort mein Interesse geweckt hat. Das Thema Fußball, die Mechanismen Pattern Building, Push your Luck und Connection. Viel mehr kann ich zu dem Spiel auch noch gar nicht sagen, aber ich freue mich schon, es in den nächsten Tagen ausführlich zu spielen. Ob es dann bleibt oder wieder geht werden wir dann sehen.
Halle 5: Entdeckungen abseits des Trubels
Anstatt mich sofort ins Gedränge der großen Hallen zu stürzen, habe ich mich entschieden, in Halle 5 zu starten. Hier herrschte deutlich weniger Trubel, und man konnte die Spiele in Ruhe erkunden und ausprobieren. Besonders angesprochen haben mich:
- Charidice: Das kleine neue Würfelspiel vom NSV, einem Verlag von dem ich viele Spiele richtig toll finde, hat was von Kniffel, ein interessantes Punktesystem und kommt sicher gut als Absacker an.
- Paco Sako: Da ich seit einiger Zeit mal wieder mit dem Schach spielen angefangen habe, sprach mich diese neue Schachvariante schon sehr an. Statt die gegnerische Figur zu schlagen, verbinden sich beide Figuren und können fortan von beiden Spielenden bewegt werden. Auch wenn ich die Partie haushoch verloren hat, hat das Spiel total viel Spaß gemacht, so dass ich es natürlich eingepackt habe.
Diese Halle war für mich schon immer ein kleiner Geheimtipp, wenn man sich dem großen Andrang mal entziehen möchte.
Asmodee Presseevent: Tolle Menschen, spannende Spiele
Um 12 Uhr ging es dann zum Asmodee Presseevent, wo ich viele bekannte Gesichter getroffen habe. Es ist immer wieder schön, sich mit anderen Brettspielenthusiasten und „Content Creatoren“ auszutauschen und neue Spiele direkt vor Ort anzutesten ohne lange Schlange zu stehen. Zwei Titel habe ich dort ausprobiert:


- Monkey Palace: Ein schönes Spiel mit Legosteinen, in welchem wir an einem gemeinsamen Turm bauen. Immer mit dem Ziel möglichst lange Treppen zu bauen, die im Idealfall auch noch am Ende den höchsten Punkt im Turm bilden. Mit den so erzielten Punkten kaufen wir uns neue Karten, welche uns mit neuen Steinen versorgen.
Das Spiel hat mich wirklich überrascht, denn es war viel besser als ich es erwartet hätte. - Treos: Ein Deck Building – Point to Point Movement Spiel. Es war okay, hat mich aber nicht komplett überzeugt. Es fehlte so der gewisse Kick. Es spielt sich flüssig und unaufgeregt, aber irgendwie macht man immer das selbe. Wir haben die Partie aber auch nicht bis zu den eigentlich benötigten 20 Siegpunkten gespielt, sonder nur bis 10. Vielleicht entwickelt sich hier im Late-Game noch etwas mehr Dynamik, wenn man sein Deck weiter ausgebaut hat und die unterschiedlichen Spielerfähigkeiten so richtig anfangen einen Unterschied zu machen.
Leider war der Shop von Asmodee in Halle 6 – trotz der vielen tollen Spiele – ein kleines Ärgernis. Die Schlange war endlos, und der Verkaufsbereich ist einfach viel zu klein für die große Nachfrage. Auch um kurz vor dem Ende der Messe ging die Schlange noch fast durch die halbe Halle.
Der Nachmittag: Voll, voller, Spiel 2024
Wie zu erwarten, wurde es im Laufe des Tages immer voller. Besonders in den Hauptgängen und größeren Hallen kam man kaum noch vorwärts. Die Messe hat mittlerweile auch vermeldet, dass für Freitag und Samstag keine Tickets mehr verfügbar sind. Eine Besserung auf mehr Bewegungsfreiheit ist also eher nicht zu erwarten.
Einige Spiele waren bereits ausverkauft, aber zum Glück halten einige Verlage für jeden Messetag ein Kontingent zurück, sodass es morgen wieder frische Exemplare geben wird.
Mein Fazit des Tages: Pros und Cons
Pro:
- Viele tolle kleine Verlage kennengelernt
- Zahlreiche Spiele gespielt und neue Entdeckungen gemacht
- Inspirierende Gespräche mit interessanten Menschen
Contra:
- Die Messe war extrem voll
- Die Regelung beim Asmodee Shop war enttäuschend: viel zu lange Schlangen und zu wenig Platz für so einen großen Verlag
Nun zu euch! Was sind eure Eindrücke von der Spiel 2024?
- Welches Spiel habt ihr als erstes auf der Messe entdeckt?
- In welcher Halle habt ihr eure besten Entdeckungen gemacht?
- Was sind eure Tipps, um dem großen Gedränge zu entgehen?
Schreibt es in die Kommentare und lasst uns an euren Erlebnissen teilhaben!