Willkommen zu meinem Review zum Brettspiel Keystone Nordamerika von Asmodee.
Als ich Keystone Nordamerika zum ersten mal gesehen habe, war ich gleich sehr angetan von der Optik des Spiels. Viele, wirklich total schön illustrierte, Tierkarten warten darauf von uns in unsere 4×4 großes Landschaftstableau gepuzzelt zu werden. Aber: Braucht es wirklich noch ein weiteres Legespiel mit Tierthema? Ich verrate es euch. Los gehts!
Wie wird gespielt?
Im Brettspiel Keystone Nordamerika schlüpfen wir in die Rolle von Biolog*innen und versuchen mit den vielen verschiedenen Spezieskarten passende miteinander verbundene Ökosysteme aufzubauen.
Wenn ich am Zug bin, kann ich mich dazu entscheiden entweder eine Spezieskarte aus der offenen Auslage zu nehmen und auf meinem Tableau zu platzieren, oder eines oder mehrere von den ausliegenenden Forschungsplättchen nutzen.
Eine Spezieskarte nehmen und platzieren
Entscheide ich mich dazu eine Karte aus der Auslage zu nehmen, habe ich hierbei grundsätzlich ganz frei Wahl. Ich muss nur auf jede Karte, die rechts von meiner auserwählten Karte liegt, einen Eichelmarker legen.
Eichelmarker sind die einzige „Währung“ im Spiel und bringen uns am Spielende auch noch Siegpunkte ein. Wir bekommen diese, indem wir entweder Karten nehmen, auf denen bereits welche liegen oder durch das platzieren von Karten neben anderen Karten mit dem gleichen Biotop Symbol. Aber jetzt fragt ihr euch bestimmt…
… nach was soll ich die Karten denn überhaupt platzieren?
Gute Frage. Jede Karte im Brettspiel Keystone Nordamerika kommt mit einer Vielzahl Symbole daher. Für die Platzierung entscheidend sind aber in erster Linie nur die Biotop Symbole auf der linken Kartenseite. Hier sieht man, in welchem Biotop sich das Tier oder die Pflanze wohlfühlt und wir versuchen möglichst in den gleichen Biotopen lebende Tiere und Pflanzen in einer Reihe oder Spalte zusammenzulegen.
Jede Karte hat aber auch noch einen Zahlenwert von 1 – 5 und auch der ist entscheidend für die Entscheidung, wo ich eine Karte hinlege. Denn nur durch das Biotop zusammenhängende Karten, die im Zahlenwert fortlaufend auf- oder absteigend sind bilden ein perfektes Ökosystem, das am Spielende gewertet wird.
Forschungsplättchen nutzen
Statt eine Karte zu nehmen, kann ich mich auch dafür entscheiden Forschungsplättchen zu nutzen. Hiervon liegen pro Partie fünf Stück aus und sie bringen uns verschiedenste Aktionen. Wir können zum Beispiel Karten verschieben. Forschungsmarker auf bestimmte Karten legen, was nochmal mehr Siegpunkte bringt, aber dazu später mehr. Wir bekommen so auch Eichelmarker und können Karten aus der Auslage nehmen und neu auffüllen.
Ich kann mich immer dafür entscheiden, entweder die Aktion eines noch nicht genutzten Forschungsmarkers zu wählen und diesen dann auf die inaktive Seite zu drehen, oder ich entscheide mich dafür alle Aktionen der inaktiven Forschungsmarker (die sind etwas schwächer als die von der aktiven Seite) zu nutzen und den Zeit Marker ein Feld weiter Richtung Spielende zu bewegen.
Spielende? Wie endet das Brettspiel Keystone Nordamerika überhaupt?
Das Spiel endet auf zwei mögliche Arten. Entweder dann, wenn einer sein leztes freies Feld auf dem Landschaftstableau belegt, oder wenn der Zeitmarker das letzte Feld erreicht hat. Und dann gibt es Punkte.

Pro Zeile und Spalte wird das beste zusammenhängende Ökosystem gewertet. Pro Karte dieses Ökosystems bekommst du einen Punkt und einen zusätzlichen Punkt für jeden Forschungsmarker auf den gewerteten Karten.
Ein Symbol habe ich euch noch nicht erklärt. Das Schlüsselsymbol. Manche Karten haben oben rechts einen Schlüssel, der nicht nur Namensgebend für das Spiel ist, sondern auch eine große Bedeutung hat. Zum einen für das Spiel, denn für jeden Schlüssel in einem gewerteten Ökosystem, wird dieses Ökosystem einfach noch einmal komplett gewertet. Es ist also ein Multiplikator für die Siegpunkte.
Aber auch im echten Leben sind diese „Keystone Species“ sehr entscheidend für das jeweilige Ökosystem und ein Aussterben oder entfernen dieser Spezies hätte gravierende Folgen für das komplette Ökosystem.
Weitere Punkte gibt es noch für Eichelmarker, die man noch im Vorrat hat und für geheime Ziele, die man am Anfang ausgeteilt bekommt. Diese sind einfach zusätzliche Puzzleaufgaben, die es zu erfüllen gilt.
Wer am Ende die meisten Siegpunkte sammeln konnte gewinnt das Spiel.
Fazit
Das Brettspiel Keystone Nordamerika hat mir gut gefallen. Während man am Anfang noch richtig zuversichtlich ist mega gute Ökosysteme zu legen, merkt man mit zunehmender Kartenanzahl, dass da immer mal wieder irgendwas nicht passt. Das kann schonmal zu Kopfschmerzen führen, wenn man zu viel grübelt. Ich mag auch den Lernfaktor. Es fühlt sich wie ein warnender Zeigefinger an, wenn man auf Schlüsselkarten plötzlich auch noch das Ausrufezeichen für eine vom aussterben bedrohte Tierart findet. Man hat ja vorher in der Anleitung gelesen, dass ein Aussterben dieser Keystone Tiere gravierende Auswirkungen auf ein ganzes Ökosystem haben wird.
Das Auswerten der Punkte am Ende kann auch etwas wirr werden, wenn man sich hier aber am beiliegenden Wertungsblock orientiert, ist das nach ein paar Partien auch gar nicht mehr so schlimm.
Es ist natürlich kein Expertenspiel. Die Regeln sind simpel, die Aktionsmöglichkeiten rar. Wer also ein richtiges Expertenspiel sucht wird hier nicht glücklich. Für Einsteiger ins Brettspielhobby oder um neue Menschen in diese Sucht zu treiben ist es aber bestens geeignet, bringt viel Spaß und Abwechslung.
Ich würde das Spiel immer wieder gerne mitspielen und es bleibt gerne eine Teil meiner Sammlung.
Außerhalb der Wertung
Der Solomodus liest sich auch super gut. Hierfür liegt ein Abenteuerheft und sechs verschlossene Umschläge bei, in welchen sich noch spannende „Tiere“ befinden. Ich setze hierbei das Wort Tiere bewusst in Anführungszeichen, da der letzte Umschlag zwei witzige neue Karten ins Spiel bringt.
Was für Fabelwesen könnten das wohl sein? Ratet gerne mal in den Kommentaren 🙂